16. August 2005 Frère Roger ist tot
Kaum
ein Mensch hat im letzten Jahrhundert so eindrucksvoll religiöse Arbeit
geleistet wie er. Er, das ist Frère (Bruder) Roger, der Gründer von Taize.
Speziell in den 70-ziger Jahren pilgerten Jugendliche und Erwachsene aus allen
Ländern Europas in französische Taize. Frère Roger selbst Protestant zog
Menschen aller Glaubensrichtungen an. Der verstorbene Papst Johannes-Paul II
hatte ihn dort besucht, Frère Roger war bei dessen Beisetzung anwesend und
erhielt vom heutigen Papst Benedikt XVI sogar die hl. Kommunion.
Während der Abendmesse wurde Frère Roger von einer 36-jährigen Rumänin durch Messerstiche ermordet.
Es war der Tag, an welchem in Köln der Weltjugendtag eröffnet wurde. Sollte dieses Attentat ein Zeichen sein, dass Frère Roger selbst stark in die Jugendarbeit eingebunden war und gewissermaßen als einer seiner Väter bezeichnet werden kann?
Die Welt ist ärmer geworden.
Die Ermordung von Bruder Roger könnte den
Ablauf des Weltjugendtages in Köln beeinflussen. Die Verantwortlichen wollen
nach dem Tod des Gründers der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé möglicherweise
Änderungen im Programm der Feierlichkeiten in Köln vornehmen. Eine Entscheidung
darüber soll im Laufe des Vormittags fallen.
Ein Deutscher wird Nachfolger des getöteten Gründers der ökumenischen
Gemeinschaft von Taizé, Frère (Bruder) Roger. Bruder Roger habe bereits vor acht
Jahren den deutschen Katholiken Bruder Alois (51) zu seinem Nachfolger ernannt,
hieß es am Mittwoch aus der Gemeinschaft im burgundischen Dorf Taizé bei Dijon.